GENERAL COUNSEL / LEITER RECHT

Der Unterschied zwischen einem Leiter Recht (w/m/d) oder einem General Counsel (w/m/d) liegt neben der Sprache vor allem in der Position und ihrer Bedeutung. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden diese Begriffe oft missverständlich verwandt.

So ist der General Counsel als „Hauptberater“ des Konzerns oder des Unternehmens stets auch der Leiter Recht im weiteren Sinne, der Leiter Recht als Rechtsabteilungsleiter jedoch nicht automatisch auch der General Counsel. Insbesondere in Konzernstrukturen bietet sich auch für erfahrene Unternehmensjuristinnen und -juristen noch großes Entwicklungspotential.

SENIOR ASSOCIATE / SENIOR LEGAL COUNSEL

Für Kandidatinnen und Kandidaten, die über eine ausgewiesene Berufserfahrung verfügen und die Spaß daran haben, ein Team zu führen, jedoch noch keine explizite Führungserfahrung sammeln konnten ist der Karriereschritt zum Leiter Recht möglich. Oft wenden sich Unternehmensjuristen (w/m/d) an uns, die an ihrem aktuellen Vorgesetzten (w/m/d) nicht vorbeikommen, da dieser selbst noch verhältnismäßig jung und / oder sehr etabliert ist. Oder aber es sind sehr erfahrene Rechtsanwälte (w/m/d), die sich sowohl fachlich als auch finanziell als klassischer Mitarbeiter (w/m/d) in einem Unternehmen nicht eingliedern könnten. Bei den hier relevanten Positionen handelt es sich in der Regel um Abteilungsleiter (w/m/d), die ein überschaubares Team von ca. 2 – 10 Mitarbeitern führen. Diese Abteilungsgrößen finden sich oft im international tätigen Mittelstand (der deutsche Mittelständler hat oft noch die „one-man- oder one-woman-show) oder aber bei Töchtern von deutschen Konzernen sowie an größeren Standorten von ausländischen Töchtern wieder.

DEN LEITER RECHT ZIEHT ES WEITER

Hat man sich erstmal als Führungsperson unter Beweis gestellt, so sind weitere Entwicklungsmöglichkeiten gegeben.

Im Einzelfall kann es interessant sein, bei gleichbleibender Verantwortung die Branche zu wechseln. Das die Finanz- oder die Energiebranche besser zahlen als der Handel oder das produzierende Gewerbe dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Wobei ein Branchenwechsel oft die Ausnahme bildet, da viele Branchen Spezialthemen mit sich bringen, die ein externer Kandidat nicht abdeckt. Nicht zu unterschätzen ist auch der jeweilige „Stallgeruch“ der Branche, speziell für eine Führungsperson, die sich in Zukunft behaupten will und muss.

Noch reizvoller ist der Karriereschritt, wenn auch der Verantwortungsbereich steigt. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn in der neuen zu leitenden Abteilung neben den Rechtsthemen auch solche wie Compliance, die Beteiligungsverwaltung oder sogar der Bereich Personal hinzukommen.

Der größtmögliche Verantwortungsbereich liegt letztlich beim General Counsel. Dieser vereint unter sich die einzelnen Rechts- und Fachabteilungen im Konzern. Letztlich ist der oder diejenige allerdings im alltäglichen Tagesgeschäft oft nicht mehr mit den rechtlichen Problemen im engeren Sinne beschäftigt. Hier hat er Teamleiter vor Ort oder Abteilungsleiter bei den Töchtern, die ihm insoweit den Rücken freihalten. Hauptaufgabe des General Counsel ist es vielmehr, die strategischen Entscheidungen des Unternehmens rechtlich zu begleiten und abzusichern. Für Kandidaten, die so hoch hinaus wollen, sind mithin betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Kenntnisse sowie die viel zitierte Parkettsicherheit unverzichtbar. Zuletzt gab es auch in Deutschland erfolgreiche Partner internationaler Großkanzleien, die als General Counsel zu international agierenden Unternehmen gestoßen sind.

KARRIEREBERATUNG

Sofern eine Führungsposition nicht intern besetzt wird, ist in der Regel ein Personalberater mit der Suche betraut. So haben auch wir entsprechende Herausforderungen regelmäßig im Portfolio. Insofern ist für qualifizierte Kandidaten ein persönliches Gespräch eine lohnende Investition.

GEHALTSBÄNDER

Legal Manager / Leiter Recht Mittelstand

Der Legal Manager eines kleinen deutschen Tochterunternehmens oder der Leiter Recht im Sinne einer Stabstelle verdient im Schnitt EUR 140.000 - 220.000 zzgl. Bonus und evt. Firmenwagen. Je nach Branche und Größe des Unternehmens kann auch deutlich weniger oder auch mehr bezahlt werden. 

Leiter Recht

Der Leiter Recht eines M-Dax Unternehmens, eines großen deutschen Tochterunternehmens oder im international tätigen Mittelstand verdient im Schnitt EUR 220.000 - 300.000 fix + Bonus. Der Firmenwagen ist hier in der Regel Bestandteil des Gehaltspakets. Bei deutschen Unternehmen ist oft das Fixum höher und der Bonus liegt bei durchschnittlich max. 30%. Ausländische Unternehmen haben oft höhere variable Bestandsteile, die nicht selten Aktienoptionen umfassen. Das Fixum ist dann meist entsprechend geringer. 

General Counsel

Die Vergütung eines General Counsel liegt letztlich nochmals deutlich über der eines Leiter Rechts und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Neben der Unternehmensgröße und des damit einhergehenden Verantwortungsbereichs sind zwei ganz entscheidende Faktoren die Branche und die Frage, ob der General Counsel auch Mitglied der Geschäftsführung ist oder evtl. noch zusätzliche Posten auf Konzernebene bekleidet. Die Tatsache, dass in den letzten Jahren verstärkt gestandene Partner von großen Sozietäten den Sprung in eine solche Position vollzogen haben bestätigt insofern eine sehr gute Vergütung bis hin zum Niveau auf Partnerebene bei internationalen Großkanzleien.

Grundsätzlich ist in den letzten Jahren die Vergütung im Rechtsbereich in Bewegung geraten. Ein Generationswechsel in den Führungspositionen hat dafür gesorgt, dass in vielen Unternehmen die Rechtsabteilung anders wahrgenommen wird. So konnte vielerorts das Klischee der „Reichsbedenkenträger” abgestreift werden und man konnte sich als pro-aktive Berater etablieren. Dieser Erfolg ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass viele große Unternehmen ihre Abteilungen deutlich ausgebaut haben.

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